Veranstaltung: | KMV01/2020-Rotenburg Wümme |
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Tagesordnungspunkt: | 2 Zusammenarbeit und Miteinander im Kreisverband |
Antragsteller*in: | Kreisvorstand / Bussenius (dort beschlossen am: 24.11.2019) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 09.03.2020, 12:11 |
Antragshistorie: | Version 1 |
SuS02-Ä1NEU: Statut Professionelles Miteinander
Antragstext
1. Präambel
Die Mitglieder der Partei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sind überzeugt, dass es zur
Durchsetzung ihrer politischen Ziele einer Organisation bedarf, die sich an
Wahlen beteiligt und in den Parlamenten vertreten ist. Sie betrachten die
parlamentarische Arbeit als ein Mittel unter anderen, getreu den Grundprinzipien
− ökologisch, gewaltfrei, basisdemokratisch und sozial − ihr oberstes Ziel, ihre
programmatischen Ziele zu verwirklichen. Sie fühlen sich verpflichtet, stets für
die Gesamtinteressen der Bevölkerung tätig zu werden und bei allen Maßnahmen
unter besonderer Berücksichtigung ökologischer Gesichtspunkte vorrangig auf die
Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen für alle Menschen und insbesondere
für die kommenden Generationen bedacht zu sein.
Die Offenheit zum Gespräch mit allen Personen und Gruppen, die sich in ihrem
Wirken und Handeln mit den oben genannten Grundprinzipien in Einklang bringen
lassen, gehört zum Selbstverständnis der Partei. Die unterschiedlichen Motive
des jeweiligen Engagements werden anerkannt und toleriert, um die Offenheit,
Lebensnähe und Vielfalt der grünen politischen Alternative zu bewahren.
Für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bedeutet gelebte Demokratie, dass unsere jeweilige
politische Arbeit in allen Gremien und im Parlament zeitlich begrenzt bleibt.
Ein weiteres Grundprinzip von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist es, dass jede und jeder
aktiv mitwirken und mitbestimmen kann, unabhängig von der Staatsangehörigkeit.
Demokratie bedeutet, für Kompromisse offen zu sein, Mehrheitsentscheidungen zu
akzeptieren und konstruktiv zu bleiben.
2. Was bedeutet „Professionelles Miteinander“ für uns auf
der Kreisebene?
Gemeinsam kämpfen wir darum, grüne Politik in unserer Region, aber auch im Land,
im Bund und in Europa entscheidend mitzugestalten. Dies geschieht immer im Sinne
der Bürger und Bürgerinnen, die uns wählen.
Um diese Ziele zu erreichen, wollen wir
- alle Mitglieder mitnehmen, indem wir sie regelmäßig
vorAktivitäten/Projekten informieren, sie befragen und zur Mitarbeit
auffordern und motivieren,
- alle Mitglieder und Gremien in Entscheidungsfindungen einbeziehen,
- die Kompetenzen aller Einzelmitglieder und Gremien nutzen und fördern und
ihren Einsatz anerkennen und wertschätzen,
- die Grünen praktizieren konsequent Basisdemokratie
- Jedes Mitglied und jede „Untergliederung“ im KV hat seine Bedeutung. Diese
Bedeutung muss vermittelt und anerkannt werden. Die Tätigkeitsbereiche
werden respektiert,
- Kritik direkt, konstruktiv und nicht verletzend an den oder die Adressaten
richten, wann immer möglich im direkten Gespräch,
- ein Gelingen der Klausurtagungen, Workshops und KMVen dadurch fördern,
dass eigene Beiträge gut vorbereitet werden, klare Aussagen getroffen und
Redezeiten nicht überschritten werden,
- auf den KMVen die Zukunft gestalten und nicht persönliche Zwistigkeiten in
der Öffentlichkeit austragen,
- unsere Konflikte keinesfalls über die Presse austragen,
- Hassreden, Mobbing und Intrigen gegenüber Mitgliedern, politischen Gegnern
und anderen Außenstehenden aktiv bekämpfen und nachhaltig unterbinden,
- ein Klima des gegenseitigen Respekts und des Vertrauens schaffen,
- die kostbare Zeit, die wir den Grünen ehrenamtlich zur Verfügung stellen,
für politische Arbeit und politische Meinungsbildung verwenden,
- persönliche Interessen sollen gegenüber den Zielen der Grünen nicht im
Vordergrund stehen.
Begründung
Nach den Erfolgen der Grünen bei mehreren Wahlen haben Bundes- und Landesverband zu einem Aufbruch aufgerufen, den wir auch auf Kreisebene umsetzen wollen. Aufbruch bedeutet: mehr Mitglieder werben, neue Ideen für Veranstaltungen entwickeln, gute Pressearbeit leisten, konstruktive Zusammenarbeit aller Gremien und Mitglieder verwirklichen, um der Verantwortung, die uns die Wähler übertragen haben, gerecht zu werden.
Für den im November 2018 gewählten neuen Kreisvorstand war es von Anfang an selbstverständlich, dass es Zeit braucht, um die Interessen von Neumitgliedern, erfahrenen Mitstreitern und dem Vorstand aufeinander abzustimmen. Die inzwischen über 200 Mitglieder im Kreis Rotenburg bringen die unterschiedlichsten Wünsche, Fähigkeiten und Biografien mit. Diese müssen optimal eingesetzt werden, damit alle sich einbezogen und wertgeschätzt fühlen. Nur so kann die Partei bei den nächsten Wahlen Ergebnisse erzielen, die ein Mitregieren ermöglichen.
Für die Zukunft wollen wir uns ein Regelwerk des Miteinander geben, das uns näher zusammenrücken lässt und uns zu einer schlagkräftigen Truppe macht.
Auf der Basis eines Konzeptpapiers von Ragnar Kaesche und dem Antrag von Reingard Bussenius wurde deshalb ein Statut erarbeitet, das unsere Zusammenarbeit und unsere Kommunikation miteinander verbessern soll. Um die Grundsätze unseres Parteiverständnisses klarzumachen, haben wir die Präambel des Landesverbandes von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN an den Anfang gestellt.